Lisa O’ Donnell
Bienensterben (aus d. Englischen von Stefanie Jacobs)
Dumont, 320 Seiten
Buch des Monats!
Dieses Buch ist ungeheuerlich.
Es ist eine ungeheuerliche Geschichte über vernachlässigte Kinder in den Slums von Glasgow.
Aber – das Buch ist so ungeheuerlich gut geschrieben, dass man es wirklich gerne liest, und am besten in einem Rutsch. Ein schwieriges Thema mit schwarzem Humor gespickt.
Text von der Dumont Seite (da gibt es auch eine Leseprobe – allerdings würde ich vorschlagen, das zu überspringen und lieber gleich zum Buchladen zu gehen!):
Heute ist Weihnachten.
Heute hab ich Geburtstag.
Heute werd ich fünfzehn.
Heute hab ich meine
Eltern im Garten
begraben.
Geliebt wurden sie beide nicht.
Heiligabend in Glasgow: Die fünfzehnjährige Marnie und ihre kleine Schwester Nelly haben gerade ihre toten Eltern im Garten vergraben. Niemand
sonst weiß, dass sie da liegen und wie sie dahin gekommen sind. Und die Geschwister werden es niemandem sagen. Irgendwie müssen sie jetzt allein über die Runden kommen, doch allzu viel Geld
verdient Marnie als Gelegenheits-Dealerin nicht. So ist es ihnen ganz recht, als ihr alter Nachbar Lennie, stadtbekannter (vermeintlicher) Perversling, sich plötzlich für sie interessiert. Lennie
merkt bald, dass die Mädchen seine Hilfe brauchen. Er nimmt sich ihrer an und gibt ihnen so etwas wie ein Zuhause. Als die Leute jedoch beginnen, Fragen zu stellen, zeigen sich erste Risse in
Marnies und Nellys Lügengebäude, und es kommen erschütternde Details aus ihrem Familienleben zum Vorschein, was ihre Lage nur noch komplizierter macht.
Mit schnörkelloser Präzision, großem Einfühlungsvermögen und finsterem Humor erzählt Lisa O’Donnell die verstörend komische Geschichte dreier verlorener Seelen, die für sich selbst keine
Verantwortung tragen können, aber füreinander bedingungslos einstehen.
For the English version of this recommendation, see The Death of Bees here.