Ich konnte mich nicht entscheiden ob ich über den Poetry Slam am Samstag schreiben sollte oder nicht.
Auf einer Seite ist so eine Beschreibung, im Vergleich zum Live-Erlebnis, wie trockenes Toastbrot verglichen mit einem saftigen Schokoladen Käsekuchen. Oder wie ein YouTube Video gegenüber den Live-Auftritt des Lieblingssängers.
Andererseits möchte ich schon betonen wie toll es war,
damit diejenigen die zuhause geblieben sind um Süßigkeiten an potenzielle Trick-or-Treaters zu verteilen, das nächste Mal ihre Prioritäten überdenken können.
Eröffnet wurde der Abend vom AEG Schüler Niklas Beecken der zwei Texte vortrug, das fing schon klasse an. Danach hatten die fünf Poetry Slammer (Klaus Urban, Sebastian Butte, Sim Panse, Mona Harry und Tobias Kunze) jeweils sieben Minuten Zeit, ihre Texte vorzutragen.
Die Empore war voll, die Texte rasant, intelligent, provokant, aktuell, brüllend unterhaltsam und brachten zum nachdenken. Eine unglaubliche Energie füllte den Saal, nicht nur auf der Bühne, sondern auch im Publikum. Die Mädels neben mir kreischten und haben sich fast nicht halten können als Tobias Kunze seine Texte vortrug, und eine Dame die in der Reihe vor mir saß, fühlte sich von Sim Panses zweiten Text offensichtlich so provoziert, dass sie anfing, zurück zu schreien!
Nach zwei Runden und einem finalen ‚Duell’ gewann Mona Harry aus Hamburg, die u.a. einen Text über ihre Liebe zum Norden vortrug, die ihr wahrscheinlich erheblich weniger Erfolg bei einem bayerischen Publikum bringen würde…
Ich fand den Text auch gut. (Obwohl der Norden für mich erst ab dem 66° Breitengrad anfängt… ;-))
Man muss kein Literat sein und Goethe heimlich unter der Bettdecke lesen, oder Gedichte vor sich hinmurmelnd durch die Fußgängerzonen schreiten, um einen aufregenden, anregenden, und wortwitzigen Abend beim Poetry Slam zu erleben.
Die Moderatoren Henning Chadde und Jan Egge Sedelies organisieren einen zweiten Poetry Slam am Freitag, 08. April 2016 in der Empore. Karten dafür kann man schon kaufen.
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