Benjamin Lebert - Mitternachtsweg


Benjamin Lebert

Mitternachtsweg

Hoffman & Campe 2014, 237 Seiten

 

Johannes Kielland ist ein junger Historiker und seit seiner Kindheit ein leidenschaftlicher Sammler von Berichten über rätselhafte Begebenheiten. Nun wird eine der Geschichten, die er ausgegraben hat, plötzlich lebendig. Die Frau eines auf Sylt gestrandeten Toten wendet sich an ihn und erzählt ihm von Ereignissen um eine mysteriöse Beziehung und einen obskuren Handschuh. Sie ist schön und geheimnisvoll, und erst einmal weiß Kielland nicht, ob er ihr trauen kann. Schon bald fällt es ihm jedoch immer schwerer, sich ihrer Faszination zu entziehen. Er folgt ihren Spuren bis nach Sylt, dorthin, wo man sich Sagen und Legenden über das Meer und die Gezeiten erzählt. Aber je tiefer er in die Geschichte eintaucht, umso mehr ergreift sie von ihm Besitz – und die Wahrheit, nach der er sucht, erscheint trügerisch. (Klappentext)

Der perfekte Roman für einen grauen Novemberabend, am besten beim flackernden Kaminfeuer oder Kerzenlicht. Ideal wäre es, das Rauschen des Meers draußen vor dem Fenster zu hören während man liest, aber Regentropfen auf den Fensterscheiben wären auch sehr gut…

 

Wirklich ein fantastisches Buch. Alles passt! Es ist melancholisch und voller unheimliche Ereignisse und rätselhafte Charaktere, die Sprache ist schön und es liest sich flüssig, man kann und will gar nicht aufhören.

Vergangenheit und Gegenwart sowie Realität und Sagen werden raffiniert zusammen gewoben.

Vorne im Buch steht: Für alle Heimatlosen. Da fühle ich mich sowieso angesprochen.


Benjamin Lebert signiert Bücher bei Slawski
Benjamin Lebert signiert Bücher bei Slawski

Letzten Freitag las Benjamin Lebert aus Mitternachtsweg bei der Buchhandlung Slawski in Buchholz.

 

Elegant, ganz in Schwarz gekleidet, trug er die Passagen sehr langsam und leise vor. Er hätte von mir aus bis spät in die Nacht so weitermachen können. Und clever wie er war, las er so spannende Passagen vor, dass es zuhause unmöglich war, nicht weiterzulesen.




 

Ich weiß nicht so richtig was ich letztes Wochenende sonst gemacht habe, aber gelesen habe ich! (Ich hätte den Roman an einem Tag geschafft, wenn meine Familie nicht immer wieder mit irgendwelchen völlig absurden Wünschen - wie z.B. Mahlzeiten - angekommen wäre…)

 

 

 

 

Es gab Nächte, die den Tag auf sanfte Weise in die Schatten führten.

     Und es gab Nächte, die herankamen wie Jäger und kurz und schmerzlos auslöschten, was der Tag gewesen war.

     Eine solche Nacht kam, als die beiden draußen waren auf

dem Wattenmeer.


Unheimlich gut!!!

 


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